Sonntag, 6. Januar 2013

Was ist das denn?

Was ist das denn? 


Anfang Januar. Mitten im tiefsten Winter. Schnee verwandelt alles in eine Puderzuckerlandschaft. Minusgrade geben den Ton an. Knisterndes Feuer im Kamin. Dampfender Tee.

Aber nein, nicht bei uns. Und schon gar nicht hier oben in Norddeutschland! Der Winter ist nicht mehr da. Stattdessen gibt es Regen satt von oben, so nach dem Motto: „Tore auf und raus damit!“ Auf dem Rasen und den Feldwegen haben sich überall Pfützen gebildet. Pfützen, die darum wetteifern, wer nun die Größte, die Tiefste von ihnen ist. Und überall diese Matsche. Und wenn es doch mal fünf Minuten trocken bleibt von oben, dann ist der Himmel wolkenverhangen. Ein grauer Schleicher verhüllt alles. Was bitte soll das denn?

Da, eine Regenpause! Ich halte es nicht mehr aus, hier drinnen zu hocken und in dieses Grau hinaus zu starren. Todesmutig stürze ich mich also hinaus in den Garten. Etwas leicht gefrustet, weil das ja nun wirklich kein Winter ist. Meine Füße habe ich vorsichtshalber mit Gummistiefeln bewaffnet. Dicke Regenjacke an, Schal um Hals, weil hier mal wieder eine steife norddeutsche Brise weht, die einem trotz milder Temperaturen um die plus neun Grad Celsius, das Frieren lehren will.

Und so stapfe ich dann durch meinen Garten. Statte den Fischen in ihrem Teich einen Besuch ab. Gott sei Dank, sie haben den Frost, der kurz tat, als wenn er den Winter im Gepäck hat, überlebt. Der Springbrunnen plätschert fröhlich vor sich hin. Einen Moment verweile ich noch am Teich.

Da, und da ist er auch schon wieder. Dieser Regen hat wieder zugenommen. Ich wende mich zum Haus. Und bums, da ist es auch schon passiert. Trotz Gummistiefeln an den Füßen. Trotz Regenjacke. Ich habe einen nassen Mors (sagt man so in Norddeutschland und meint damit den Popo). Ich sitze in der größten Matsche in meinem Garten. Es ist als würden sich Regenjacke und Gummistiefel über mich amüsieren. Gerade will ich mich tierisch aufregend. Als ich es entdecke: 

Ein Gänseblümchen. Es blüht. Es blüht, als wenn es sagen wollte: Schau einmal, auch wenn kein Schnee die Landschaft bedeckt, ich blühe! Ich blühe nur für Dich in meinem schönsten Weiß!  Und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. 

Aber ganz ehrlich, so unter uns gesagt, normal ist das doch nicht, blühende Gänseblümchen Anfang Januar in freier Natur. Was ist das denn?


2 Kommentare:

  1. Hallo Claudia,
    Du hast ja noch gar keinen Follower !? Also trage ich mich als erster ein. Ich liebe Blogs, in denen viel geschrieben wird - das ist bei Dir der Fall. Schön beschrieben, wie es regnet. Stimmungen oder Wetter, darüber habe ich auch Posts geschrieben.

    Gruß Dieter

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    1. Hallo Dieter,
      vielen herzlichen Dank! Ich freue mich, Dich hier begrüßen zu dürfen!
      Ich wünsche Dir einen sonnigen Tag!
      Liebe Grüße,
      Claudia

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♥ Vielen herzlichen Dank, das Du Dir die Zeit nimmst und ein paar liebe Worte hierläßt! ♥